Interview mit Jonny Allen Entwicklungschef für städtische und Last-Mile-Logistik

Jonny, können Sie sich erinnern, wann Sie das erste Mal auf VGP gestoßen sind?

Meine erste Begegnung mit VGP hatte  ich vor etwa 18 Monaten im Zuge meiner europaweiten Tätigkeit für meinen vorherigen Arbeitgeber, Amazon, wo ich für alle neuen Last-Mile-Aktivitäten verantwortlich war. In diesem Zusammenhang hatte ich mit VGP zu den verschiedenen Last-Mile-Möglichkeiten in unterschiedlichen europäischen Märkten zu tun. Da mehr und mehr Standorte für Last-Mile-Aktivitäten priorisiert wurden, konnte ich die Arbeit von VGP aus erster Hand erleben.

Nach einer erfolgreichen Karriere als Leiter des europäischen Logistikimmobilienteams bei Amazon (mit der Gesamtverantwortung für den Ausbau von Amazons Last-Mile- und Specialty- Fulfilment-Immobiliennetzwerk in der gesamten EU, sind Sie im März 2021 zu VGP gekommen. Was hat VGP für Sie so attraktiv gemacht?

Die Unternehmenskultur von VGP war definitiv ein starkes Argument für mich, bei dem Unternehmen einzusteigen. Unser CEO, Jan Van Geet, erklärte mir persönlich das Geschäftsmodell und betonte die starke Prägung als Familienunternehmen. Dieser Aspekt zieht sich durch alle Aktivitäten von VGP. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Herangehensweise an Kundenbeziehungen. Im Gegensatz zu vielen Entwicklern verkauft VGP die Standorte, die wir entwickeln, nicht nach der Fertigstellung, sondern fungiert als langfristiger Investor. So entstehen starke und langfristige Beziehungen zu vielen Kunden in verschiedenen Märkten. Außerdem war das hohe Wachstumspotenzial von VGP für mich sehr ansprechend. Wir haben eine sehr gute Erfolgsbilanz und sind ein solide finanziertes Unternehmen. VGP ist bereits in fast allen europäischen Märkten tätig, dennoch gibt es für uns noch viel Wachstumspotenzial. Ich schätze es sehr, für ein Unternehmen zu arbeiten, das so ehrgeizig und dynamisch ist wie VGP. Unsere jüngste Emission von grünen Anleihen und die äußerst positive Marktreaktion haben bestätigt, dass der Markt echtes Vertrauen in VGP als dynamisches, vielversprechendes Unternehmen hat.

In Ihrer neuen Rolle sind Sie für die Entwicklung des Angebots von VGP in den Bereichen Last Mile, E-Commerce und städtische Logistik in allen Ländern verantwortlich, in denen VGP tätig ist. Was hat für Sie nach den ersten Wochen oberste Priorität?

Ich werde VGP in erster Linie bei der Akquisition neuer Standorte für Last-Mile-Aktivitäten in ganz Europa unterstützen. Das schließt auch die Transaktions- und  Mietvertragsverhandlungen mit ein. Der Fokus liegt dabei auf Standorten in der Nähe von Ballungsgebieten, die es unseren Kunden ermöglichen, ihr Geschäft flexibel, schnell und nachhaltig zu betreiben. Derzeit befinden wir uns zum Beispiel in fortgeschrittenen Gesprächen mit mehreren Kunden für Last- Mile-Projekte in den Benelux-Staaten, Österreich, Italien, Spanien, Ungarn und Deutschland. Generell hat die Akquisition von günstig gelegenen Grundstücken in Großstädten für uns oberste Priorität. Schließlich ist Land unser wichtigster Rohstoff und der Schlüssel zu unserem Erfolg!

Eine weitere große Herausforderung sehe ich darin, erneuerbare Technologien in unser Tagesgeschäft zu integrieren. Die Entwicklung neuer, grüner Logistikund halbindustrieller Parks, die hohe Energieeffizienzstandards erfüllen, werden der Schlüssel für unseren zukünftigen Erfolg sein.

Welche Chancen sehen Sie für das Geschäft von VGP in diesen Märkten? Und was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen?

Dank der Agilität von VGP sind die meisten Herausforderungen auch Chancen. Landknappheit ist sicherlich eine Herausforderung für unsere Branche. Als flexibles Familienunternehmen muss VGP jedoch, anders als viele Unternehmen in unserer Branche, keine komplexen Unternehmensprozesse durchlaufen, wenn es um den Erwerb von Grundstücken geht. Eine weitere große Herausforderung sehe ich darin, erneuerbare Technologien in unser Tagesgeschäft zu integrieren. Die Entwicklung neuer, grüner Logistik- und halbindustrieller Parks, die hohe Energieeffizienzstandards erfüllen, werden der Schlüssel für unseren zukünftigen Erfolg sein. Die Technologielösungen, die VGP seinen Kunden direkt anbietet, gehören zu den fortschrittlichsten in Europa. Bei Last-Mile-Projekten sind wir ständig bestrebt, erneuerbare Energien zu integrieren, indem wir unter anderem Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern installieren und die technologische Weiterentwicklung von technischen Fahrzeugen unterstützen. Dies hat für uns höchste Priorität und bietet einen direkten Nutzen für Last-Mile-Betreiber.

Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Thema für VGP geworden. Gibt es in dieser Hinsicht eine steigende Nachfrage seitens Ihrer Kunden und Mieter, oder was sehen Sie als Haupttreiber für diesen Wandel?

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Nachhaltigkeit heutzutage in aller Munde ist. VGP möchte einen wirkungsvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und einem achtsameren Umgang mit natürlichen Ressourcen leisten. Es ist daher vielleicht erwähnenswert, dass Last-Mile- Projekte nachhaltiger sind als normale Lagerhäuser. Und bei VGP treiben wir diese Vorteile im Bereich der Lagerhaltung auch in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit voran. Unser CEO hat deutlich gemacht, dass wir den Bedarf unserer Kunden durch den Bau von Anlagen für erneuerbare Energien und die Planung und Entwicklung grüner Logistik- und halbindustrieller Parks, die hohe Energieeffizienzstandards erfüllen, unterstützen wollen. Wir verpflichten uns, im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie in den nächsten Jahren weitere umfassende Maßnahmen umzusetzen, um bis 2025 CO2-Neutralität zu erreichen. Und vielleicht noch ein Aspekt: 35% des VGP-Portfolios sind bereits BREEAM-zertifiziert.

Neben Nachhaltigkeitsaspekten ist die rasante Technologieentwicklung ein zentrales Thema im Bereich Logistik- und Lagerimmobilien. Wie beurteilen Sie die jüngsten Trends in diesem Bereich, insbesondere im Hinblick auf COVID-19?

Ich arbeite seit fast zwanzig Jahren in der Lager- und Logistikbranche, und ich muss sagen, dass der Wandel, den die Branche vor allem während der Pandemie durchgemacht hat, unglaublich ist. E-Commerce-Kunden und Paketdienstleister legen beispielsweise einen viel stärkeren Fokus auf Gebäudetechnologie. Die Verbraucher erwarten eine größere Auswahl und schnellere Lieferzeiten, und die Lagertechnik musste sich entsprechend anpassen. Infolgedessen wurde die Robotik zunehmend in Fulfi llmentund Paketzustellungs-Hubs integriert. Es gibt auch einen Trend zu verstärktem Technologieeinsatz in Bezug auf Elektrofahrzeuge für nachhaltigere Lieferungen. Insgesamt muss alles, von der Lagerhaltung bis zur Auslieferung, zunehmend vernetzt und digitalisiert werden.

Jonny Allen

Eine Frage zum Abschluss: Sie sind in Großbritannien aufgewachsen, haben aber im Zuge Ihrer beruflichen Laufbahn viel internationale Erfahrung in der Immobilienbranche gesammelt. Welches Land oder welche Region hat Sie dabei besonders fasziniert? Gibt es einen Lieblingsort?

Im Laufe meiner Karriere hatte ich das Glück, um die ganze Welt reisen zu dürfen, nach Afrika, Asien, Europa und Südamerika. In den letzten drei bis vier Jahren lag mein Schwerpunkt jedoch ganz in Europa. Im Jahr 2017 habe ich 12 Monate in Italien gearbeitet, um das Amazon-Netzwerk aufzubauen. Ich habe die Zeit dort sehr genossen und freue mich darauf, mit meinen neuen Kollegen bei VGP wieder Zeit in Italien zu verbringen.Für meine Rolle bei VGP werde ich in Antwerpen ansässig sein und sehr eng mit unserem CEO zusammenarbeiten. Dies ist eine Region, in der ich noch nicht viel Zeit verbracht habe, und ich freue mich wirklich darauf, diesen Teil der Welt kennenzulernen.

Jonny Allen - Entwicklungschef für städtische und Last-Mile-Logistik
Bevor er zu VGP kam, arbeitete Jonny Allen bei Amazon als Leiter des europäischen LogistikImmobilienteams mit der Gesamtverantwortung für die Expansion von Amazons Last-Mile- und Speciality-Fulfillment-Immobiliennetzwerk in der gesamten EU. Jonny Allen verfügt über mehr als 17 Jahre Erfahrung im Immobilienbereich. Er hat einen Abschluss in Immobilien und Grundstücksbewertung und ist Mitglied der Royal Institution of Chartered Surveyors.