Wir bauten das komplette Werk auf der grünen Wiese
Interview mit Pavel Behenský, Business Unit Manager von Copo Central Europe.
Copo Central Europe, ein spanischer Hersteller von Kunststoff-Komponenten für die Automobilindustrie, hat ein neues Werk im tschechischen Pilsen errichtet – und sich dabei für Lagerkapazitäten im VGP Park Pilsen-Bručná entschieden.
Im Interview erläutert Business Manager Pavel Behenský die Gründe für diese Entscheidung und berichtet von seinen Erfahrungen.
Was ist EEP? Weder eine Bank noch ein internationales Abkommen. Das Kürzel steht für Extrudiertes Polypropylen – ein hochbelastbarer Schaumstoff, der dort verwendet wird, wo niedriges Gewicht und hohe Beständigkeit gefragt sind. EEP nimmt die Aufprallenergie hervorragend auf und findet daher auch und vor allem Verwendung beim Automobilbau. In der Tschechischen Republik produziert das spanischstämmige Unternehmen Copo Central Europe verschiedene Automotive-Komponenten aus EEP. Seit Januar 2016 ist Copo Central einer der Mieter im VGP Park Pilsen-Bručná. „Wir suchten einen Produktionsstandort in der Mitte Europas, möglichst nah an den Fertigungsstätten der Automobilhersteller – und natürlich entsprechende Lagerkapazitäten“, erklärt Pavel Behenský, Business Unit Manager von Copo Central Europe, im Interview.
Pavel Behenský
Pavel Behenský ist seit 15 Jahren in der Automobilindustrie tätig. „Ein Job, der auch mal stressig werden kann, weil schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden müssen“, weiß er. Zu Hause tankt Behenský bei Aktivitäten wie Sport, der Arbeit rund um das Haus und den Aktivitäten mit der Familie wieder auf.
Aber auch die Anforderungen des Berufslebens geben ihm Energie. Dabei müssen es gar nicht die großen Dinge sein, sondern gerne auch ein Vorankommen Schritt für Schritt, bis das Ziel erreicht ist. Und wenn mal etwas fehlschlägt, erinnert sich Pavel Behenský immer an die Worte Ivan Hlinkas: „Hauptsache, nicht verrückt werden!"

Herr Behenský, wie würden Sie den tschechischen Standort von Grupo Copo in wenigen Worten charakterisieren?
Die Produktionsstätte wurde in Pilsen-Černice im Jahr 2015 gewissermaßen auf der grünen Wiese gebaut. Schwerpunkt sind die Herstellung und Lieferung von EPP-Teilen für die Automobilindustrie.
Ein Jahr ist keine lange Zeit – was haben Sie bislang erreicht?
Das Werk konnte in vergleichsweise kurzer Zeit und weitestgehend reibungslos hochgezogen werden. Auch die Installation der Anlagen, die Bauabnahme sowie die Mitarbeitergewinnung liefen ausgesprochen gut.
Auf welchen Bereich des Automobilmarktes sind Sie speziell ausgerichtet?
In erster Linie werden hier Elemente für Autositze bzw. Rückbänke gefertigt – unter anderem für den Audi Q2, den Seat Ateca und den Škoda Yeti. Andere Komponenten dienen als Füllung im Koff erraum von GM/Opel- und Peugeot-Modellen sowie weiteren Marken.
Wer zählt zu Ihren Abnehmern?
Die Produkte liefern wir zurzeit an Magna und JCI, wo die Sitze für die Fahrzeuge der Volkswagen-Gruppe produziert werden. Bei GM/Opel und Peugeot bzw. der PSA Gruppe beliefern wir die Hersteller direkt.
Ihre Arbeit erfordert eine große Lagerkapazität. Welche Ansprüche haben Sie an die angemieteten Hallen?
Wir beginnen nach und nach, gewissermaßen von Projekt zu Projekt – und so entwickeln sich auch unsere Anforderungen sukzessive weiter. Unser Bedarf orientiert sich an der aktuellen Auftragslage. So gesehen ist im Augenblick alles in bester Ordnung, aber beim Blick nach vorne möchten wir natürlich schon ein bestimmtes Wachstum einkalkulieren.
Warum gerade der VGP Park Pilsen-Bručná? Was sind die Gründe?
Dieser Standort wurde aus mehreren Gründen gewählt. Erstens ist es die strategische Lage zwischen Kvasiny auf der einen Seite und Neuburg auf der anderen – beides Standorte unserer Kunden. Zweitens wollten wir eine Produktionsstätte in der Mitte Europas, möglichst nahe an allen relevanten Automobilherstellern. Nicht zuletzt basiert unsere Entscheidung auch auf Empfehlungen befreundeter Unternehmen, die in dieser Region bereits tätig sind.
Hatten Sie spezielle Anforderungen an VGP?
Zweifellos. Eine Anforderung sind der Zuschnitt und die Ausstattung der Hallen entsprechend der spezifischen Produktionsumstände bei unseren Aufträgen. Wir haben das gelöst, indem wir schrittweise je nach Produktionsbedingungen und der individuellen technischen Einheiten investiert haben. Dabei ist uns VGP stets sehr entgegengekommen. Heute profitieren wir von einem Ergebnis auf ausgesprochen hohem Niveau.
Erfordern die Lagerhallen für die Komponenten von Grupo Copo eine spezielle Lösung?
Für uns kommt es hauptsächlich auf ausreichende Höhe für die Stapelung von Materialien und Fertigprodukten an – und natürlich auf einen besonders stabilen Boden.
Was sind Ihre nächsten Pläne in der Tschechischen Republik?
Wir wollen Marktführer bei den Anbietern von EPP-Produkten für die Automobilindustrie werden. Es ist natürlich ein langer Weg, weil wir erst am Anfang sind. Und es kann auch mal schwierig und kompliziert werden. Aber das betrachten wir als Herausforderung, die wir bewältigen wollen und werden. Große Ziele erfordern große Kraftanstrengungen – und dazu sind wir in jeder Hinsicht bereit.